NACHHALTIGE ARBEITSKLEIDUNG: WIE KANN WORKWEAR KLIMANEUTRAL HERGESTELLT WERDEN?

In einer Zeit, in der Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer größere Themen werden, rückt auch die nachhaltige Produktion von Arbeitskleidung verstärkt in den Fokus. Nachhaltige Arbeitskleidung, auch bekannt als umweltfreundliche Workwear oder ökologische Berufsbekleidung, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Doch was genau zeichnet nachhaltige Kleidung aus und wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Arbeitskleidung tatsächlich nachhaltig hergestellt wurde?

Was macht Arbeitskleidung nachhaltig?

Nachhaltige Arbeitskleidung zeichnet sich durch umweltfreundliche Materialien wie Bio-Baumwolle, recycelte Stoffe oder innovative Materialien wie Tencel aus. Klassische Arbeitskleidung besteht meist aus Polyester. Dieses ist jedoch nicht immer nachhaltig, weshalb man als Unternehmen besonders auf die Materialangaben achten darf.
 
Besonderheiten dieser Materialien für Arbeitskleidungen:
 
Bio-Baumwolle: Bio-Baumwolle (organische Baumwolle) wird ohne den Einsatz von schädlichen Chemikalien oder genetisch modifizierten Organismen angebaut, was die Umweltbelastung im Vergleich zur konventionellen Baumwollproduktion reduziert.
 
Recycelte Stoffe: Recycelte Stoffe werden aus bereits vorhandenen Materialien wie gebrauchten Kleidungsstücken oder Kunststoffabfällen hergestellt. Die Verwendung dieser Materialien verringert den Bedarf an neuen Ressourcen und minimiert den Abfall.
 
Tencel: Tencel, eine Marke für Lyocell-Fasern, wird aus natürlichem Rohstoff Holz gewonnen und zeichnet sich durch eine ressourcenschonende Herstellung aus.
 

Zusätzlich wird bei der Produktion ökologischer Arbeitskleidung auf eine geschlossene Kreislaufwirtschaft geachtet, um Abfall zu minimieren und Ressourcen effizient zu nutzen.

Wie erkenne ich nachhaltige Berufsbekleidung?

 
Zertifizierungen wie das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard), der GRS (Global Recycled Standard), der GRÜNE KNOPF und das Fairtrade Siegel bieten Orientierung und garantieren eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Produktion. Zusätzlich zu Zertifizierungen sollten Unternehmen auf transparente Anzeigen und Angaben der Hersteller achten, die detaillierte Informationen über Materialien, Produktionsstandorte und Umweltstandards bereitstellen. Eine Nachverfolgung der Lieferkette und der sparsame Einsatz von biologisch abbaubaren oder recycelbaren Verpackungsmaterialien sind weitere Anzeichen für nachhaltige Kleidung.
 

Zertifizierungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Nachhaltigkeit von Arbeitskleidung wie Shirts oder Hosen. Das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) ist eines der bekanntesten Zertifizierungssysteme für Textilien. Es garantiert, dass die verwendeten Materialien biologisch angebaut werden, ohne den Einsatz von schädlichen Chemikalien oder synthetischen Düngemitteln. Darüber hinaus stellt der GOTS sicher, dass in der gesamten Produktionskette strenge Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Das schließt auch die der Einhaltung von Mindestlöhnen und Arbeitszeiten sowie des Verbots von Kinderarbeit ein.

Auch das Label Global Recycled Standard (GRS) stellt die Einhaltung sozialer und ökologischer Kriterien sicher und verlangt Beschränkungen in Bezug auf die chemische Zusammensetzung der Produkte. Der GRS zertifiziert dabei den recycelten Anteil eines textilen Produkts.

Ein weiteres wichtiges Zertifizierungssystem ist das Fairtrade Siegel. Dieses Siegel stellt sicher, dass die Produzentinnen und Produzenten fair entlohnt werden und unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten.
 

Der GRÜNE KNOPF geht dabei noch weiter. Er stellt verbindliche Anforderungen, um Mensch und Umwelt im Produktionsprozess von Textilien zu schützen. Insgesamt müssen 46 anspruchsvolle Sozial- und Umweltkriterien eingehalten werden – von A wie Abwassergrenzwerte bis Z wie Zwangsarbeitsverbot. Das Besondere am Grünen Knopf: Neben dem Produkt wird immer auch überprüft, ob das Unternehmen als Ganzes seiner menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflicht in der Textil-Lieferkette nachkommt. Grundlage der Unternehmenskriterien sind die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte sowie die Empfehlungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für den Textilsektor. Das Siegel umfasst 26 verschiedene Produktkriterien wie z.B. das Verbot von gefährlichen Chemikalien, Verwendung von schadstoffgeprüften Naturfasern und die biologische Abbaubarkeit von chemischen Stoffen. Bei den zu prüfenden Textilien baut der GRÜNE KNOPF dabei auf anerkannte Siegel wie GOTS, GRS und Fairtrade. Mit 20 Unternehmenskriterien werden außerdem die Geschäftspraktiken des ganzen Unternehmens geprüft. Das ist besonders relevant für die Produktionen in sogenannten Risikoländern, in denen menschenrechtliche, soziale und ökologische Standards nur unzureichend durchgesetzt werden. Die Unternehmensprüfung gilt aber auch für Produktionsstandorte innerhalb der EU. Die Unternehmen müssen nachweisen, dass auch innerhalb der EU mögliche verbleibende Risiken angemessen adressiert werden.

Wo wird nachhaltige Arbeitsbekleidung produziert?

Nachhaltige Arbeitsbekleidung wird weltweit produziert, wobei Länder wie Deutschland, Schweden und die Niederlande führend in der Entwicklung und Beauftragung von ökologischer Berufsbekleidung sind. Diese Länder zeichnen sich durch ihre strengen Umweltauflagen und ihr starkes Engagement für Nachhaltigkeit in der Textilproduktion aus. Darüber hinaus gibt es eine zunehmende Anzahl von Initiativen und Kooperativen, die sich auf lokale Produktion und die Verwendung regionaler Rohstoffe konzentrieren.
 

Der Marktanteil nachhaltiger Arbeitskleidung wächst kontinuierlich, da sowohl Unternehmen als auch Verbraucherinnen und Verbraucher vermehrt umweltbewusste Entscheidungen treffen. Dies spiegelt das gesteigerte Bewusstsein für Umweltfragen und die Notwendigkeit wider.

Warum ist umweltfreundliche Workwear wichtig?

Nachhaltige Workwear ist keine Modeerscheinung, sondern eine wichtige Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Materialien, der Wiederverwendung vorhandener Rohstoffe, die Förderung fairer Arbeitsbedingungen und die Präferenz für kurze Transportwege tragen wir dazu bei, Umweltbelastungen zu reduzieren. Zudem fördert nachhaltige Arbeitskleidung eine längere Lebensdauer der Produkte durch hochwertige Materialien und Verarbeitung. Das wiederum trägt zur Verringerung des Gesamtabfalls bei.
 
Wer sich für nachhaltige Arbeitskleidung entscheidet, geht den richtigen Weg. Er darf jedoch auch die Nachteile bedenken, die es aktuell noch zu beseitigen gibt:
 
Höhere Kosten: Nachhaltige Materialien und Produktionsverfahren können oft teurer sein als konventionelle Alternativen. Dies kann dazu führen, dass die Berufsbekleidung nachhaltig ist, jedoch auch teurer.
 
Begrenzte Auswahl: Da nachhaltige Materialien und Herstellungsverfahren möglicherweise nicht so weit verbreitet sind wie konventionelle. Zusätzlich kann die Auswahl an Designs und Stilen von nachhaltiger Berufsbekleidung begrenzt sein.
 

Geringere Verfügbarkeit: Nachhaltige Berufsbekleidung ist möglicherweise nicht in allen Geschäften oder Regionen leicht erhältlich, was die Beschaffung erschweren kann. Hier empfiehlt es sich, nachhaltige Arbeitskleidung online einzukaufen.

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